Das erste Ziel des Tages - RethimnonOk. Noch einmal beendeten wir die Nachtruhe vor den kretischen Hähnen. Das sind aber auch Langschläfer! Um 07:00 Uhr gab es Frühstück, sogar schon im Hotelrestaurant. Dann haben wir unser Zeug zusammengesucht und uns mal wieder auf den N90 in Richtung Westen bewegt. Unser erstes Ziel für diesen Tag war Réthimnon. Nach zwei Stunden entspannter Fahrt kamen wir in der drittgrößten Stadt Kretas an. Erst mal mussten wir einen Parkplatz suchen. Das war nicht ganz so einfach, doch wir haben es geschafft. Bei einem kleinen Bummel entlang des Strandes kehrten wir in ein Café ein, um mal wieder einen frapé zu trinken. Wir haben zwar lange darauf warten müssen, aber gut war er allemale. Außerdem meinte der Wirt es sehr gut mit der Musik. Die war so laut, dass wir uns kaum unterhalten konnten. Und das früh 09:30 Uhr.

Jetzt besuchten wir die Altstadt von Réthimnon. Ein paar Trödelläden hatten schon geöffnet. In Réthimnon habe ich auch endlich mein Meersalz für die Salzmühle bekommen. Auch die anderen Gewürze schienen hier billiger zu sein, als anderswo. Also deckte ich mich noch mit Muskatnüssen und diversen Gewürzmischungen ein. Unterhalb der Fortezza überlegten wir, ob wir diese besichtigen sollten. Wir entschlossen uns, dies sein zu lassen. Also spazierten wir in aller Ruhe zurück zu unseren Autos und setzten unseren Tagesausflug fort.

Uuups - im Strassengraben gelandetDie Strasse von Réthimnon zum Moní Arkádi wird an einer Stelle so eng, dass genau ein Pkw langpasst. Wir fuhren voraus und fragten uns, was passiert, wenn jetzt ein Touristenbus entgegen kommen würde. Die Strasse wurde wieder breiter und der beschriehene Bus kam. An uns passte er vorbei, aber unser zweites Auto hatte den Engpass noch nicht passiert und traf genau dort auf den Bus. Schließlich endete die Fahrt unseres zweiten Autos im Strassengraben. Eines der Vorderräder hing in der Luft. Wie sollten wir jetzt das Auto wieder aus dem Graben bekommen? Inzwischen hatte auch ein weiteres Auto angehalten und bot uns Hilfe an. Das war kein Tourist, die vorher schön langsam und gaffend an uns vorbei fuhren, es war ein Grieche. Kurz entschlossen hatte Marek ein paar größere Steine gesucht und unter das Vorderrad im Graben gepackt. Dann hat er sich hinters Steuer gesetzt und ordentlich Gas gegeben. Und das Auto stand wieder auf der Strasse. Ohne Schäden! Der Rest der Fahrt nach Arkádi verlief ohne Probleme.

Die Klosterkirche vom Moni ArkadiDa standen wir nun vor Kretas Nationalheiligtum. Das Kloster Moní Arkádi. Das wehrhafte Kloster nimmt einen besonderen Platz in der kriegerischen Geschichte der Insel Kreta ein. Am 9. November des Jahres 1866 begingen hier hunderte von Männern, Frauen und Kindern Selbstmord. Als der Ansturm der türkischen Heerscharen zu groß wurde, zogen sich die Insassen des Klosters in die Pulverkammer zurück. Der Abt Gabriel zündete dann die Pulverfässer an. Alle Insassen kamen dabei ums Leben und zahlreiche der osmanischen Angreifer wurden mit in den Tot gerissen. Seit diesen grausamen Tagen ist das Kloster zum Nationalheiligtum geworden. Im Osarium des Klosters steht auf dem Boden :”Nichts ist edler, als für seine Heimat zu sterben!”. Nachdem wir unseren Rundgang durch das Kloster beendet hatten, entzündeten wir noch eine Kerze in der Klosterkirche. Danach gingen wir in der kleinen Taverne noch eine Cola trinken, bevor wir unsere Reise zur Höhle von Melidóni fortsetzten.

Wir fuhren durchs Hinterland auf unser nächstes Ziel zu. In Margarítes, einem bekannten Döpferdorf, machten wir Mittagspause. Leider war das Essen im Dorfkafenío nichts wert. Dann ging es weiter nach Melidóni. Vor der Höhle standen mal wieder keine Autos oder gar Busse. Wir hatten diese Höhle also mal wieder für uns allein. Auch wenn die Besichtigung 3€ pro Person kostet, sollte man es sich nicht entgehen lassen, der Höhle einen Die Höhle von MelidoniBesuch abzustatten. Tief im Inneren der Höhle steht ein steinerner Sarkophag, in welchem die Gebeine der hier getöteten Kreter aufbewahrt werden. Denn auch in Melidóni hatten sich viele Frauen, Kinder und Greise versteckt. Und als die Türken diese Höhle nicht einnehmen konnten, entzündeten sie einfach am einzigen Zugang zur Höhle ein gewaltiges Feuer. Alle Insassen der Höhle sind daraufhin qualvoll erstickt. Die Wege in der Tropfsteinhöhle sind inzwischen gut befestigt und große Scheinwerfer sorgen für das entsprechende Licht. Die Stalagmiten in der Höhle sind sehr imposant und uralt und wirken durch das gelbliche Licht gewaltig.

In den Strassen von AnogiaDas letzte geplante Ziel für diesen Tag war abgehakt. Durch die Bergwelt des Idagebirges fuhren wir nun in Richtung Iráklion. Dabei kamen wir durch Anógia. Als bekanntes Bergdorf Grund genug, ein paar Minuten hier zu verweilen. Der dritte Ort grausamer kretischer Geschichte. Diesmal waren es aber die Deutschen, die im zweiten Weltkrieg als Rache für die Entführung eines Generals Anógia dem Erdboden gleich machten. Viele kleine Denkmäler erinnern an die Tage des Krieges. Mit etwas komischen Gefühl setzten wir uns in ein Kafenío und bestellten sechs frapé und einen frischgepressten Orangensaft. Die frapé waren gut, der Orangensaft kam aus dem Tetrapack. Mit einem schönen Ausblick auf Kretas höchsten Berg, den Timios Stavros (Psiloritis - der Höchste), verließen wir Anógia und fuhren ohne größere Stopps zurück nach Ágios Nikólaos.

Die restliche Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir mal wieder auf dem Tennisplatz. Nach dem Abendmahl zückten wir wieder die DK-Karten und spielten. Schließlich beendeteten wir auch den 11. Tag auf Kreta.

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Rethimnon

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Letzte Änderung am Mittwoch, 17.Januar, 2012 um 06:23:21 Uhrum 06:23:56 Uhr