Der minoische Palast von KnossosSamstag, 04. Oktober 2003

Der letzte Autotag begann wie jeder Tag mit Kaffeekochen und Buchführung. Für 06:30 Uhr hatten wir unser Frühstück im Hotel bestellt. Es war sehr dürftig, dennoch sind wir alle satt geworden. Gegen sieben Uhr brachen wir dann Richtung kretischer Hauptstadt auf. Zunächst sollte aber Knossós unser Ziel sein. Bei den letzten drei Versuchen, den minoischen Palast zu besuchen, kam immer etwas dazwischen. Heute sollte es aber mal wieder klappen. Die Anfahrt hatte nichts besonderes zu bieten. Die Strassen waren noch recht leer, so dass wir gut vorankamen.

Direkt neben dem Eingang von Knossós fanden wir einen Parkplatz. Der Eingang selbst war aber noch verschlossen. Es war ja auch erst 5 Minuten vor 8 Uhr. Da sind die Palastwachen gnadenlos. 8 Uhr und nicht eher! Also noch eine Zigarette geraucht und dann öffneten sich uns die Pforten von Minos´ Palast (natürlich erst, nachdem wir das Wachpersonal mit 6€ pro Person bestochen hatten).  Sensation! Wir waren in Knossós. Und ausser uns nur noch frei andere Leute! Endlich mal wieder Gelegenheit, Fotos und Videos ohne Touristengruppen zu machen. Viel hat sich hier in den letzten 6 Jahren nicht getan. Die weitläufige und durch Sir Arthur Evans teilweise wiederaufgebaute Palastanlage läßt vermuten, dass sie zu minoischer Zeit das Zentrum der Macht war. Immer wieder erwartet man, dem Minotaurus zu begegnen, obwohl wir das Labyrinth nicht entdeckt haben. Einige Archäologen vermuten, dass ganz Knossós das Labyrinth war. Aber das gehört in die griechische Mythologie. Langsam füllte sich die Palastanlage auch mit Touristen. Egal, wir hatten ja alles soweit gesehen. Als wir wieder draussen waren, zählten wir schon mehr als 10 Touristenbusse. Es war erst 9 Uhr!

Der Palast von Knossos

Der Palast von Knossos

Der Palast von Knossos

Der Palast von Knossos

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Der Palast von Knossos

Samstagsmarkt in Iraklion am HafenWie jeden Samstag, so war auch heute Wochenmarkt am Hafen von Iráklion. Dieses Schauspiel wollten wir uns nicht entgehen lassen. Also, auf Richtung Hafen. Ein Parkplatz war recht schnell gefunden. Der Markt war riesengroß und es war wohl ganz Iráklion dort zu gange. Menschenmassen ohne Ende. An den unglaublich vielen Ständen wurde so ziemlich alles verkauft, was nicht niet- und nagelfest war. Angefangen bei Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch und anderen Lebensmitteln bis hin zu Elektronikartikeln und Textilien. Die Vielfalt war echt nicht zu toppen. Vielleicht ein Viertel des gesamten Marktes haben wir abgeschritten. Da sich aber nun alles wiederholte, beendeten wir unseren Marktbummel.

Frischer Oktopus am Hafen von IraklionMit unserem Auto begaben wir uns nun auf den Weg in die Innenstadt. Wir wollten den gleichen Parkplatz benutzen, wie schon am Montag. Dadurch, dass eine Strassenhälfte der Hauptstrasse am Hafen mit dem Wochenmarkt belegt war, gestaltete sich die Fahrt zum Archäologischen Museum etwas anstrengend. Es war Stau. Gut eine halbe Stunde haben wir benötigt. Zuerst haben wir in einem kleinen Restaurant einen Frühschoppen genommen. Dann sind wir zum Markt in der Odos 1866. Ich wollte mir unbedingt noch einen Kochtopf dür “Greek Coffee” kaufen. Das tat ich dann auch. Mittagessen wollten wir am Fischerhafen. Gegrillten Oktopus. Das war eine leckere Mahlzeit, obwohl ich nicht der größte “Gummiringe-Fan” bin. An den venezianischen Arsenalen und dem Busbahnhof vorbei, gingen wir zurück zu unserem Automobil. Am Nachmittag wollten wir noch nach Anógia.

Die Nida-Hochebene am Fusse des PsiloritisJetzt quälten wir uns wieder durch den samstäglichen Großstadtverkehr. Es ging wieder nur im Schritttempo vorwärts. Ich wäre besser bedient gewesen, wenn ich die Schnellstrasse benutzt hätte, aber wir wollten noch an der Baustelle des Olympia-Stadions vorbei. Ich bin mal gespannt, ob im August 2004 dieses Bauwerk voll einsatzfähig sein wird. Im Moment (Oktober 2003) sieht es nicht so aus. Kurz nachdem wir Iráklion verlassen hatten, war auch der Stau plötzlich verschwunden. Durch die nördlichen Ausläufer des Ida-Gebirges führte uns die Strasse zunächst nach Tílissos und von dort direkt weiter nach Anógia. Da wir aber noch etwas Zeit hatten, bogen wir kurz vor Anógia von der Hauptstrasse ab, um die Nída-Hochebene zu besichtigen. Dieser Ausflug hat sich echt gelohnt. Etwa 20 km ist die sehr gut ausgebaute Stichstrasse zur Nída-Ebene lang. Sie endet am wohl einzigen richtigen Gebäude hier. Ein Parkplatz bietet genügend Platz für zahlreiche Autos. Hier beginnt auch einer der Wanderwege auf den Psilorítis, vorbei an der Idéon Ándron, der idäischen Höhle. Der Sage nach soll Zeus, hier vor seinem Vater Kronos versteckt, aufgewachsen sein. Wir beschränkten uns aber auf einen Kaffee im kafeníon. Nach einer halben Stunde fuhren wir zurück nach Anógia.

Das bergdorf AnogiaAnógia nutzen wir in diesem Jahr nur als Stopp für eine Erfrischung. Schliesslich hatten wir das Dorf im letzten Jahr schon besichtigt und es wurde auch langsam spät. Wir wollten ja auch unser Auto pünktlich abgeben. Über Axós und einige andere Dörfer erreichten wir wieder die New Road, auf welcher es ohne weitere Stopps zurück nach Ágios Nikólaos ging.
Wie verabredet, stellten wir den Punto auf unserem Parkplatz ab. Dann war auch schon Zeit für das Abendbrot. Wir hatten unsere leckeren Speisen gerade verdrückt, als ich am Tisch von hinten angesprochen wurde. “Bist Du der Frank?” He? Was? Wer? “Ja, der binn ich.” “Ich bin der Rainer, wir können das Auto nicht finden!”. Das hatte ich mir fast schon gedacht. Also ließen wir meine Eltern mit der noch fast vollen Flasche “Santa Marina rot” alleine und begleiteten Rainer zu seinem Punto. Der stand natürlich noch da, wo wir ihn abgestellt hatten. Naja, wenigstens habe ich Rainer so doch noch kennen gelernt. Er nahm uns dann noch ein Stück Richtung Zentrum mit. Wir spazierten zur Platia und beendeten auch diesen Tag mit dem obligatorischen Feierabend-Mythos bei unserem neuen Freund Jorgos. Knapp 1800 km haben wir in der einen Woche auf der Insel zurückgelegt, es sollten aber noch ein paar hinzukommen.

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Wieder mal Iraklion

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