Agía Galíni

Steckbrief: Agía Galíni in aller Kürze

Ca. 30km südwestlich von Iráklion (Luftlinie)
Mit dem Auto ab Flughafen ca. 1,5 Stunden
Ca. 1000 Einwohner
Touristenzentrum im Süden Kretas
Abfahrtsort für Ausflugsboote nach Paximádia
Górtys und Festós in der Nähe
am westlichen Ende der Messará

Agía Galíni - Ein malerischer Touristenort im Süden Kretas

Agía Galíni und Umgebung ausführlich

Agía Galíni, die “Heilige Meeresstille”, ist als Fischerdorf im (zentralen) Süden Kretas entstanden. Vom dörflichen Charakter ist heute allerdings nicht mehr viel zu sehen. Mit dem Aufkommen des Tourismus auf Kreta versuchten auch die Einwohner Agía Galínis durch den Bau von Pensionen und Hotels ihr Stück vom großen Kuchen abzubekommen. Und dies ist ihnen auch gelungen. Heute stellt sich Agía Galíni als ein Zentrum des Tourismus im Süden Kretas dar. Unzählige Pensionen, Hotels und Tavernen machen dem Besucher klar, dass der Tourismus inzwischen die Haupteinnahmequelle in diesem Dorf ist. Dennoch macht Agía Galíni nicht den Eindruck eines überlaufenen Touristenzentrums. Im Gegenteil. Durch die begrenzeten Möglichkeiten der urbanen Entfaltung (südlich das Libysche Meer, nördlich ein recht steiler Berg) drängen sich die Häuser dicht bei dicht. Das sorgt dafür, dass in den Gassen Agía Galínis eine romantische Atmosphäre herrscht. Besonders am Abend, wenn die ohnehin schon sehr engen Gassen noch mit Tischen und Stühlen vollgestellt sind und man sich den zahlreichen kullinarischen Genüssen hingeben kann. Dann ist das Flanieren hier besonders eindrucksvoll.

Leider kann Agía Galíni nicht mit besonders schönen Stränden aufwarten. Überwiegend Kiesel- bis Steinstrand findet man hier. Natürlich werden auf jedem Quadratmeter Liegen und Sonnenschirme aufgestellt und teilweise zu horrenden Preisen vermietet. Wer etwas beweglich ist, ist an einer der Buchten, welche man außerhalb findet, besser zum Baden aufgehoben (an erster Stelle wäre da der Strand von Triópetra). An Wassersportmöglichkeiten wird auch hier so ziemlich alles geboten, was der Geneigte sich wünscht.

Das Dorf Agía Galíni

Daetalos und Ikaros auf Kreta

Gasse in AgÍa Galíni

Agía Galíni ist besonders als Ausgangspunkt für eine Vielzahl von Ausflügen bestens geeignet. Sei es nun mit dem Linienbus, dem Mietauto oder -roller oder dem Reisebüro, wovon es, neben zahlreichen Autovermietungen, auch einige im Ort gibt. Zu erwähnen wären in jedem Falle die drei großen Ausgrabungsstätten Górtys, Festós und Agía Triáda. Aber auch kleinere Ausgrabungen, wie z.B. Kommós, lohnen einen Besuch. Dank der neuen Nord-Süd-Strasse ist man zügig in Réthymnon oder Iráklion. Natürlich muss an dieser Stelle auch die Messará erwähnt werden. Sie ist nicht nur die größte Ebene Kretas, sondern auch landwirtschaftliches Zentrum der Insel. Und wo wir schon mal in der Messará sind. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung wieder zu Südküste (allerdings will das Asteroúsia-Gebirge überwunden sein). Malerische Fischerdörfer, allen voran Léntas, sind immer einen Besuch wert. Und bei dem Bau von Klöstern haben die Mönche in dieser Region auch nicht gespart. Wanderwillige kommen hier natürlich auch auf ihre Kosten. Zahlreiche Schluchten befinden sich in unmittelbarer Nähe von Agía Galíni. Und zu guter Letzt ist da noch der See von Zarós. Zugegeben, künstlich angelegt. Aber der Grund für das Anlegen dieses Gewässers ist ein sehr Schmackhafter. Hier ist die größte (inzwischen nicht mehr einzige) Forellenzucht Kretas zu finden. Und natürlich werden die hier “erzeugten” Fische auch direkt in den Tavernen rund um den See in unterschiedlichen Varianten zum Verzehr angeboten. Und alles zu moderaten Preisen.

Damit bin ich beim Essen. Etwas zu finden in Agía Galíni ist nicht wirklich schwer. Etwas Gutes zu finden schon. Leider macht die auf Kreta übliche Entwicklung, schwindende Touristenzahlen mit höheren Preisen auszugleichen, auch vor Agía Galíni nicht halt. Dennoch kann man hier auch gut essen und trinken. Empfehlen möchte ich an dieser Stelle zwei Lokale: zum Ersten das “Horiatis” von Andonnis. Bessere (gefüllte) Bifteki habe ich noch nirgends auf Kreta gegessen. Die Portionen sind so groß, dass eine für zwei Personen reichen würde. Und wenn der Chef des Hauses erst mal in Fahrt gekommen ist, dann ist nebenbei auch kostenlos für Unterhaltung gesorgt. Andonnis spricht sehr gut Englisch und wenn er Lust hat, sogar Deutsch. Zu finden ist das “Horiatis”, wenn man die Hauptstrasse vom Hafen aus hinaufläuft und in der ersten Rechtskurve nach Links abbiegt. Dann läuft man auf die recht unscheinbare Taverne direkt zu. Die zweite Empfehlung ist das “Kostas” von Kostas und Ute. Auch hier haben wir mehrfach vorzüglich gegessen. Um dorthin zu kommen, läuft man am Strand entlang Richtung Osten. Die letzte Taverne vor der imposanten (und nach einem Jahr schon zu rosten anfangenden) Brücke über den kleinen Fluss ist das “Kostas”.
Fehlt nur noch ein Hinweis, wo man sein müdes Haupt betten kann. Dazu schaut man am Besten hier rein. Heidi ist Österreicherin und sehr lieb. Hier hat es uns sehr gut gefallen.

Natürlich hat dieser Bericht über Agía Galíni keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Auch ist zu beachten, dass die Empfehlungen immer von einem subjektiven (in diesem Falle meinen) Standpunkt ausgehen. So habe ich z.B. von Bekannten gehört, dass sie mit dem Essen bei Andonnis überhaupt nicht zufrieden waren. So ist das halt mit Empfehlungen.

Ausführlichere Informationen und noch mehr Fakten sind natürlich im Online-Guide-Kreta zu finden.