Der neue Stausee im Armeni-BeckenSonntag, 08. Mai 2005

Heute nun wollten wir also den ersten Ausflug unternehmen. Nach der Morgendusche und einem sonntäglichen Frühstück, brachen wir zu unserem Ziel, der Schlucht Ágios Antónios, auf. Zunächst verließen wir Agía Galíni in Richtung Timbáki. Kurz vor den Kasernen der griechischen Luftwaffe bogen wir Richtung Norden, auf die alte Strasse nach Réthymnon, ein. Seit es die neue Strasse von Réthymnon in den Süden gibt, ist die alte Strasse fast autofrei. Dieser Fakt und die herrliche Landschaft machten schon die Fahrt zu einem Erlebnis. Ein paar kurze Stopps an einigen Kirchen (darunter auch einer, welche mit EU-Mitteln rekonstruiert wurde) und in der Nähe eines neuen Stausees. Dann führte uns die Strasse weiter nach Agía Fotiní, wo wir das Auto für ein paar Minuten länger stehen ließen, um uns eine wunderschöne Kirche anzusehen.
 

Apostoli

Kirche am Stausee

Kirche in Agía Fotiní

 

 

 

Gegen 11 Uhr kamen wir an der Schlucht des Heiligen Antonios an. Zunächst stärkten wir uns noch in der dort logischerweise vorhandenen Taverne an einem elliniko metrio. Frisches Sesamgebäck wurde unverlangt und gratis mitgeliefert. Sehr lecker. Nach dieser Pause brachen wir auf zur Wanderung in die Schlucht.

In der Schlucht Ágios AntóniosIn der Schlucht Ágios AntóniosIn den Wintermonaten und teilweise bis in den August hinein führt der Bach, welcher durch die Schlucht fließt, Wasser. Das Wasser sorgt dafür, dass sich hier eine üppige Vegetation ausbreiten kann. Nachdem man die Schlucht betreten hat, findet man linker Hand ein paar Picknickplätze, welche an diesem Sonntag auch rege von Einheimischen zum Grillen und familiären Zusammensein genutzt wurden. Wir wanderten weiter. Nach etwa einem Kilometer kamen wir an eine kleine Kapelle, welche ebenfalls dem Ágios Antónios geweiht ist. Direkt in den Felsen gehauen und weiß getüncht sieht dieses Kirchlein idyllisch aus. Von hier aus geht es weiter bachabwärts. Nach einigen Metern kann man zu einem Aussichtspunkt klettern, was wir uns auch nicht nehmen ließen. Zurück in der Schlucht überquert man den Bach über eine hölzerne Brücke. Der Weg wird ab hier etwas anstrengend, wir gingen aber noch ein paar Meter. Eine Wanderung in diese Schlucht ist jedem nur zu empfehlen. Ob die Schlucht ihr Grün bis zum ersten Herbstregen bewahren kann, weiß ich nicht. Dann machten wir uns auf den Rückweg zur Taverne und unserem Auto. In der Taverne machten wir noch eine Pause und tranken etwas. Dazu wurden wieder reichlich mesédhes gereicht, ebenso unverlangt wie gratis.

Der künstliche See in Zarós, dem ForellendorfAuf einer recht unspektakulären Weiterfahrt überlegten wir, wo wir etwas Richtiges zu Essen bekommen könnten. Plötzlich hatte Klaus die erlösende Idee, aber er wollte uns nicht verraten, wohin er fuhr. Auch wenn er sehr zügig an einem Wegweiser vorbeifuhr, konnten wir erraten, was das Ziel sein würde. Uwe und ich hatten vortags schon erwähnt, dass wir in Zarós gern eine Forelle verspeisen würden. Daran musste sich Klaus erinnert haben, denn er steuerte Zarós direkt an. Wir ließen uns aber nicht anmerken, dass wir wussten, wo wir essen werden. Nach etwas mehr als einer halben Stunde kamen wir am See von Zarós an. Inzwischen hatten wir Klaus auch gesagt, dass wir schon etwas länger wussten, wo es hingeht. Einen Parkplatz am See zu finden, war gar nicht so einfach. Und auch in der Taverne waren leere Tische Mangelware. Es war halt Sonntag. Aber wir wurden fündig und das sogar im Schatten. Wir bestellten also unsere gegrillten Forellen und Klaus ein paar kräftig gewürzte Bauernwürstchen. Auch wenn die Forellen beim letzten Besuch besser waren, hat es uns sehr gut geschmeckt. Es wurde jetzt aber Zeit für die Weiterfahrt.

Auf dem Hinweg nach Zarós hatten wir einen braunen Wegweiser zu einem Kloster gesehen. Nun wollten wir auch das Kloster sehen. Moní Vrondisíou war der Name der heiligen Stätte. Zu meiner Verwunderung waren auch hier relativ viele Einheimische unterwegs. Das Kloster ist sehr hübsch, kann aber einem Vergleich mit den bekannten Klöstern Kretas nicht Stand halten. Aber ein öffentliches Telefon findet man im Klostervorhof. Unsere Weiterfahrt gestaltete sich mal wieder ereignislos. Über Kamáres und Timbáki fuhren wir zurück nach Agía Galíni, nicht ohne vorher bei Heidi im Romantika ein Bierchen zu trinken und den neuesten Dorfklatsch zu erfahren.

Zurück zu hause ruhten wir uns etwas aus, um anschließend noch einen Dorfrundgang zu machen. In Jannis' Kafenío tranken wir ein oder zwei Mythos, um dann zum Abendessen in unsere Wohnung zu gehen. Es gab lecker Feta in Olivenöl und mit viel Oregano. Brot hatten wir auch noch genug da. Man muss also nicht jeden Abend in eine Taverne gehen, um satt zu werden. Nebenbei schmiedeten wir den Plan für den nächsten Tag. Auch dies sollte eine schöne Tour werden.


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Die Schlucht des

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Letzte Änderung am Mittwoch, 17.Januar, 2012 um 06:23:21 Uhrum 17:33:05 Uhr