Kleine Kirche bei MixorroumaMontag, 09. Mai 2005

Eine Tasse Kaffee, das musste reichen. Mehr gab es zum Frühstück nicht, da erstens unsere Vorräte aufgebraucht waren und es zweitens noch zu früh war, um einkaufen zu gehen. Wir hatten aber sowieso vor, unterwegs zu frühstücken. Zunächst führte uns die Strasse nach Mélambes. Nicht, weil dieses Dorf so sehenswert ist. Klaus wollte vor allem Uwe zeigen, wo sich die Geschichten seiner Krimis so abspielten (mir hatte er das bereits im Vorjahr alles gezeigt und erklärt). Und Mélambes ist der Heimatort seines Privatdetektivs Jak Anatolis. Aber zum Anhalten lohnte es wirklich nicht. Vielmehr war Spíli das erste Ziel unserer Tour. Wie nicht anders zu erwarten war, bekamen wir bei unserem Lieblingsbäcker unser Frühstück. Diesmal haben wir uns für gefüllte Blätterteigtaschen entschieden, Klaus mit Apfel, Uwe mit Schinken und Käse und ich mit einer Art Pudding. Aber Frühstücken wollten wir noch nicht. Vielmehr fuhren wir weiter, um unser Gebäck an einem Rastplatz in der Kourtaliótiko-Schlucht zu verspeisen. Es war sehr bewölkt und durch die Schlucht pfiff ein eisiger Wind, was das Frühstück nicht wirklich zu einem Erlebnis machte.

Entlang der Südküste setzten wir unsere Fahrt fort. Aber bereits in Mýrthios legten wir die nächste Pause ein. Uns stand der Sinn nach einem Kaffee, welchen wir in der Taverne “Panorama” auch bekamen. Auf den herrlichen Blick von der Terrasse der Taverne Richtung Plakiás verzichteten wir ob der eisigen Temperaturen und tranken unseren Kaffee im Inneren des Restaurants. Die Angestellten waren emsig dabei, die zahlreichen Leckereien für das Mittag- und Abendessen vorzubereiten. Wir aber fuhren weiter. Sogar Frangokástello ließen wir (wirklich) links liegen. Auch der Ausgang der Ímbros-Schlucht erschien uns keine Pause wert. Wir wollten nach Chóra Sfakíon. Obwohl wir nicht gerast waren, kamen wir bereits am späten Vormittag dort an. Zum Essen war es noch zu früh. Also änderten wir unseren Plan und fuhren nach einer kleinen Pause direkt weiter nach Ágios Ioánnis.

Gewagte Brücke über die Arádena-SchluchtAtemberaubend winden sich die Serpentinen den Berg hinter Chóra Sfakíon hoch. Immer höher und höher führte uns die Strasse. Inzwischen hatte es leicht angefangen, zu regnen. Oder waren wir schon ich den Wolken? Wir waren oben und schon konnten wir die ersten Häuser von Anópolis sehen. Anópolis ist ein relativ großes Dorf. Sogar ein Hotel gibt es hier. Aber Menschen haben wir keine gesehen. Also hielten wir uns hier nicht auf und fuhren weiter nach Arádena. Kurz vor der Ansammlung von ein paar Häusern überquert die Strasse die gleichnamige Schlucht über eine gewagte Brückekonstruktion. Augen zu und drüber. Die restliche Fahrt nach Ágios Ioánnis glich mehr einer Fahrt durch das Erzgebirge, als einer Tour auf Kreta. Eine Vegetation, wie ich sie vorher auf Kreta noch nicht gesehen hatte. In Ágios Ioánnis angekommen, kamen wir auch endlich in den Wolken an. Nebelschwaden umzogen uns und unser Auto. Jedenfalls waren wir oberhalb der Geiergrenze. Und es war kalt. Selbst der Pullover, den ich vorsorglich angezogen hatte, spendete nicht genug Wärme. Aus diesem Grund hielten wir uns hier oben auch nur eine Zigarettenlänge auf.

In den Wolken in Ágios Ioánnis

In den Wolken in Ágios Ioánnis

Blick in die Arádena-Schlucht

 

 

 

Auf dem Rückweg nach Chóra Sfakíon stoppten wir doch an der Arádena-Schlucht-Brücke, um ein paar Fotos und Videoaufnahmen zu machen. Sehr vertrauenserweckend sieht die Brücke aus der Nähe betrachtet wirklich nicht aus. Aber sie scheint stabil genug zu sein, um auch größere Fahrzeuge passieren zu lassen. Nun ging es die endlosen Serpentinen wieder abwärts. Manchmal ging der Blick einfach nur ins Leere, was ein komisches Gefühl in der Magengegend hervorrief. Ohne Probleme kamen wir pünktlich zum Mittagessen in Chóra Sfakíon an. In der Taverne “Samariá” wählten wir an der Wärmetheke unser Essen, welches auch kurz darauf serviert wurde. Es gab schon wieder Fisch. Nach dem Essen versuchten wir, Wolfgang zu finden. Aus dem Kreta-Forum wussten wir, dass er zu dieser Zeit in Chóra Sfákion sein musste. Leider war es uns trotz Wegbeschreibung nicht möglich, ihn ausfindig zu machen, so dass wir unverrichteter Dinge unsere Fahrt fortsetzten.

Die Eselmietstation in ArgyroúpolisDa uns der gleiche Weg zurück als zu langweilig erschien, beschlossen wir, analog der KKKK-Tour des vergangenen Jahres zurück nach Agía Galíni zu fahren. Da auf dem Weg bis Argyroúpolis nichts Neues passierte, schreibe ich an dieser Stelle nichts dazu. Die Wegbeschreibung ist hier zu finden. In Argyroúpolis machten wir Kaffeepause. Die Wasserfälle ließen wir auf Grund des großen Menschenauflaufes weg. Interessant fand ich in Argyroúpolis nur die “Eselmietstation”. Während Klaus sein Avokado-Shampoo einkaufte (12+1 Flasche!), untersuchte ich den Eselverleih etwas genauer. Ganz schön teuer, so eine Eseltour. Sogar ein Foto sollte schon einen Euro kosten. Vermutlich ist die Preispolitik des Vermieters daran schuld, dass die Esel einen eher gelangweilten Eindruck vermittelten. Wie die Fahrt weiter nach Agía Galíni ging, ist ebenfalls hier nachzulesen (mit dem Unterschied, dass wir von Spíli aus direkt nach Agía Galíni fuhren).

Am späten Nachmittag waren wir wieder in Agía Galíni, wie immer zuerst bei Heidi. Wir wollten gerade aufbrechen, als Athyna und Chelmiii kamen. Die beiden waren auf der Suche nach Katka und Cherete (Katja und Martin), welche heute auch auf Kreta angekommen waren. Die beiden Familien teilten sich ein Auto, deshalb wollte man sich im Hotel von Katja und Martin treffen. Da aber niemand genau wusste, wo das Hotel ist, bot ich an, mit dem Auto beim Suchen zu helfen. Uwe und Klaus blieben noch bei Heidi. Das erste Hotel, welches ich ansteuerte, war gar kein Hotel und im zweiten Anlauf hatte ich schon Erfolg. Ich war gerade auf den Parkplatz des Hotels eingebogen, als Katja auch schon aus dem Haus kam. Wir haben uns sofort erkannt, obwohl wir uns bisher nur aus dem Kreta-Forum kannten. Ich habe also Athyna und Chelmiii ausgeladen und wir verabredeten uns zum Abendessen bei Antonis.

Abendessen bei Antonis im HoriatisZurück im Romantika sammelte ich Uwe und Klaus ein und wir fuhren zu unserer Wohnung, um uns noch etwas frisch für den Abend zu machen. Pünktlich halb neun versammelten wir uns im “Horiatis” bei Antonis zum Abendessen. Es war wie immer sehr lecker und viel zu viel. Das erste Zusammentreffen der “Glorreichen Sieben” dauerte bis spät in die Nacht. Es wurde viel geredet und gelacht. Auch Ziele für die nächsten Tage wurden grob abgesteckt. Der obligatorische Rakí beendete diesen Tag.


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Ausflug nach Chóra Sfakíon

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Letzte Änderung am Mittwoch, 17.Januar, 2012 um 06:23:21 Uhrum 17:33:06 Uhr